Station 9 - Schau genau!

09 Schau genau


Tieren auf der Spur

Der Schlosspark begeistert nicht nur durch seine kulturellen Spuren, sondern ist auch eine grüne Oase, die eine Vielzahl an Tieren beheimatet. Auch diese hinterlassen ihre Spuren, sei es durch Nester oder Wohnhöhlen, Fraß- oder Fußspuren. Jedes Tier hat seinen eigenen Fußabdruck, der unverwechselbar ist.

 

Unsere Schlossparkbewohner stellen sich vor: 

Baummarder
Unter falschem Verdacht...

Ich gehöre zu der gleichen Familie wie der Steinmarder, aber ich halte mich von menschlichen Siedlungen eher fern, Bremsschläuche schmecken mir nämlich nicht besonders gut. Ich bin ein geübter Kletterer und finde mit meinen behaarten Fußsohlen auch auf eisigen Ästen Halt. Mit sehr weiten Sprüngen kann ich auch die schnellsten Beutetiere verfolgen.

Größe: Körperlänge bis zu 58 cm
Gewicht: bis zu 1,3 kg
Beobachtungsperiode: ganzjährig, dämmerungsaktiv
Lebensraum: Wälder, meist bewohnt er verlassene Schwarzspecht-Höhlen in alten Eichen oder Buchen
Nahrung: Allesfresser, bevorzugt kleine Säuger, Vögel und Eier
Alter: ca. 10 Jahre
Nachwuchs: 2 bis 5 Junge pro Jahr
Wissenswert: im Sommer ist seine Spur einfach zu finden - bunter Kot, weil er gerne Beeren nascht


Eichhörnchen

Das frühe Hörnchen findet die Nuss...

Ich lebe vorwiegend auf Bäumen und bin ein sehr geschickter Kletterer. Kopfvoran den Baumstamm hinab sowie Sprünge von Baum zu Baum zählen zu meinen Stärken. Im Herbst lege ich Vorräte für den Winter an, indem ich Nüsse und Samen einzeln vergrabe oder in einer Baumhöhle verstecke. Mein buschiger Schwanz hilft mir, beim Klettern das Gleichgewicht zu halten. 

Größe: Körperlänge bis zu 25 cm
Gewicht: bis zu 400 g
Beobachtungszeitraum: tagaktiv, vor allem morgens
Lebensraum: in Nadel-, Laub- und Mischwäldern, Parkanlagen und Gärten
Nahrung: Allesfresser, Beeren, Nüsse, Samen, Rinde, Blüten, Pilze, Obst, gelegentlich Insekten, Schnecken
Alter: ca. 3 Jahre
Nachwuchs: zweimal pro Jahr, 2 bis 5 Junge pro Wurf
Wissenswert: das kugelförmige, mit Moos und Gras ausgepolsterte Nest heißt Kobel


Waldmaus
Unter der Erde wohnt sich‘s gut… 


Ich bin ein wenig größer als meine Verwandte, die Hausmaus, jedoch genauso flink. Obwohl ich meinen Namen dem Wald verdanke, lebe ich dort nur selten. Ihr findet mich eher an Waldrändern, auf Äckern, in Hecken sowie Parks und Gärten. Meine Wohnung – mein Bau – befindet sich unter der Erde, dieser besteht aus einem Nest und einer Vorratskammer.

Größe: Körperlänge bis zu 8,8 cm
Gewicht: bis zu 30 g
Beobachtungsperiode: nachtaktiv
Lebensraum: offene Landschaften vom Tiefland bis in die Hochlagen, Gärten, Parks bis zur Waldgrenze Nahrung: Allesfresser, Samen, Früchte und Knospen, aber auch Insekten und wirbellose Tiere
Alter: ca. 2 bis 4 Jahre
Nachwuchs: 3 bis 4 Mal pro Jahr, bis zu 5 Junge pro Wurf
Wissenswert: springt bis zu 70 cm weit, das entspricht dem achtfachen ihrer Körpergröße 


Reh
Einen Spiegel trage ich stets bei mir...

Ich bin das jüngste Mitglied meiner Familie und werde Kitz genannt. Man erkennt mich an den weißen Flecken, diese trage ich bis zu drei Monate nach der Geburt auf meinem Rücken. Mein Vater wird Bock und meine Mutter Ricke genannt. Beobachten kannst du uns nur selten, weil wir sehr scheu sind. Auf dem Hinterteil habe ich einen weißen Fleck, der Spiegel genannt wird.

Größe: bis zu 140 cm
Gewicht: bis zu 28 kg
Beobachtungsperiode: am besten in der Dämmerung
Lebensraum: offene Landschaften vom Tiefland bis in die Hochlagen, Gärten, Parks bis zur Waldgrenze
Nahrung: Nährstoffreiche Gräser, Kräuter, Knospen und Triebe diverser Gehölze Alter: ca. 15 Jahre
Nachwuchs: 1 bis 4 Junge pro Jahr
Wissenswert: nur männliche Tiere tragen ein Geweih, dieses kann bis zu 6 kg wiegen

 
Feldhase
Blume und Löffel, meine ständigen Begleiter...

Schon mein Name verrät, dass man mich oft in der Nähe von Feldern findet, wo es ausreichend Nahrung gibt. Mein 10 cm großes Schwänzchen wird Blume genannt und meine Ohren heißen Löffel. Um mich tagsüber auszurasten oder zu verstecken, scharre ich mit meinen Vorderpfoten ein Nest unter einer Hecke oder im Unterholz, dieses wird Sasse genannt. 

Größe: Körperlänge bis zu 65 cm
Gewicht: bis zu 6 kg
Beobachtungsperiode: dämmerungs- und nachtaktiv
Lebensraum: bevorzugt offene und halboffene Gebiete wie lichte Wälder, Wiesen, Steppen und Dünen
Nahrung: Pflanzenfresser, ernährt sich vorwiegend von Knollen, Wurzeln und Getreide
Alter: ca. 12 Jahre
Nachwuchs: 2 bis 5 Junge pro Jahr
Wissenswert: Jungtiere sind sogenannte Nestflüchter und bleiben nur ein paar Tage bei ihrer Mutter


Fuchs
Schlau wie ein Fuchs…

Ich bin ein Lebenskünstler und fühle mich in allen Lebensräumen wohl, auch in der Nähe von Menschen. Außerdem bin ich ein ausgesprochener Siegertyp und punkte vor allem durch meine Raffinesse. Ich lebe in einer Familiengruppe, nur auf Nahrungssuche begebe ich mich stets alleine. Neben Fuchsbauten bewohne ich auch Baumstümpfe, Felsspalten oder alte Dachsbauten. 

Größe: Körperlänge bis zu 75 cm
Gewicht: bis zu 7 kg
Beobachtungsperiode: dämmerungs- und nachtaktiv
Lebensraum: stellt keine besonderen Ansprüche an seinen Lebensraum, dringt auch in Siedlungsgebiete vor
Nahrung: Allesfresser, leicht zu erbeutende Tiere wie Mäuse, Vögel, Insekten, Früchte, frisst auch Aas
Alter: ca. 12 Jahre
Nachwuchs: 4 bis 10 Junge pro Jahr
Wissenswert: lernt sehr schnell, erfasst Zusammenhänge und setzt sein Wissen in raffinierte Strategien um


Igel 
Das Wandern ist des Igels Lust…

Du erkennst mich an meinem auffallenden Stachelkleid. Die Anzahl der Stacheln hängt von meinem Alter ab. Bei Gefahr ziehe ich einfach meinen Kopf ein und rolle mich ganz zusammen. Um Nahrung zu finden, wandere ich oft bis zu 3 km weit. In den Wintermonaten verstecke ich mich in Reisig-, Laub- oder Holzhaufen und halte einen ausgiebigen Winterschlaf. 

Größe: bis zu 30 cm
Gewicht: bis zu 1,5 kg
Beobachtungsperiode: dämmerungs- und nachaktiv
Lebensraum: bevorzugt gut gegliederte Feldflure mit Bewuchs wie Hecken und Stauden, Parks und Friedhöfe
Nahrung: vorwiegend Insektenfresser, aber auch Jungvögel, Eier sowie Mäuse und Maulwürfe
Alter: ca. 7 Jahre
Nachwuchs: 1 bis 11 Junge pro Jahr
Wissenswert: verfügt über ein großes Repertoire an unterschiedlichen Lauten für soziale Kontakte


Grünspecht
Der Specht, der gerne lacht…


Ich gehöre zwar zur Familie der Spechte, im Vergleich zu meinen Verwandten trommle ich jedoch sehr wenig. Du erkennst mich eher an meinem Gesang, denn dieser erinnert an lautes Lachen. Zu meiner absoluten Leibspeise zählen Ameisen, von denen ich, dank meiner langen klebrigen Zunge (bis zu 10 cm), täglich bis zu 2.000 Stück verputzen kann. 

Größe: Körperlänge bis zu 32 cm
Gewicht: bis zu 200 g
Beobachtungsperiode: tagaktiv, auf Wiesen
Lebensraum: bevorzugt halboffene Landschaften, Waldstücke und Waldränder
Nahrung: Insekten, Ameisen, Spinnen, Fliegen und gelegentlich auch Würmer und Beeren
Alter: ca. 7,5 Jahre
Nachwuchs: 5 bis 8 Junge pro Jahr
Wissenswert: bewegt sich häufig am Boden, wodurch er auch als "Erdspecht" bekannt ist

Jede dieser Tierarten hinterlässt einen typischen Fußabdruck, dieser wird auch Trittsiegel genannt. Mit einem geschulten Auge können wir diese überall in der Natur entdecken – am einfachsten in schneereichen Wintermonaten. Fortgeschrittene Spurenleser können sogar das Geschlecht und die Art des Tieres erkennen. 

Schau genau - erkennst du, welches Tier hier seine Fußspur hinterlassen hat?