Station 11 - Aua!

11 Aua


Neue Leiden der jungen Allee

Die vierreihige Kastanienallee mit einer Länge von rund 400 m zählt zu den längsten der Region. Erst vor wenigen Jahren mussten alte erkrankte Bäume durch junge ersetzt werden. Krankheiten machen leider auch den neu gepflanzten Gewächsen zu schaffen.

  

Nach welchem Kaiser die Kaiserallee benannt wurde ist leider nicht nachvollziehbar. Bereits auf einer der ältesten Darstellungen des Schlosses, auf dem idealisierten Stich von Georg Matthäus Vischer aus dem Jahr 1672, erkennt man eine alleeartige Anordnung von Bäumen im Park. In vierreihiger Form wurde sie wohl erst im 19. Jahrhundert gepflanzt. Die Kaiserallee im Schlosspark Kottingbrunn gilt als eine der längsten vierreihigen Kastanienalleen Österreichs. Erst vor wenigen Jahren mussten die alten erkrankten Bäume durch junge ersetzt werden. Leider war auch das nicht von langanhaltendem Erfolg geprägt, aufgrund neuer Erkrankungen der Kastanien mussten bereits wieder einige der jungen Bäume gefällt werden. Aus diesem Grund ist die Kaiserallee leider aktuell nicht durchgehend bepflanzt. 

Für die Besucher der Kottingbrunner Galopp- und Hindernisrennbahn war das Durchschreiten dieser, damals von alten Bäumen umgebenen, romantischen Allee ein erster Höhepunkt des Rennbahnbesuches. Hier befinden sich auch heute noch Stallungsgebäude, in denen zu Rennzeiten Pferde und Stallpersonal untergebracht waren.


Barockgarten/Kaiserallee

Im 17. und 18. Jahrhundert entwickelten sich die Barockgärten mit ihren symmetrischen Kompositionen, in denen Haus, Garten und Umland miteinander in Bezug gebracht wurden. Alleen reichten bis weit in die Felder hinaus und schafften so einen Kontrast zwischen der natürlichen und der künstlich geschaffenen Landschaft. Durch die historische Entwicklung von einer Wehrburg zum Schloss war es nicht mehr möglich, die idealen geometrischen Gestaltungsprinzipien des Barocks umzusetzen. Nur durch den Abriss der Wirtschaftsgebäude wäre es möglich gewesen, die Hauptachse der Allee vom Haupteingang des Schlosses weg zu führen. Als Hauptachse des Parks wurde daher die bestehende Allee südlich des Schlosses übernommen. Die Querachse bildete der damalige südliche Ausgang aus dem Schloss über eine heute nicht mehr existierende Brücke. Im Schnittpunkt der Achsen wurde der artesische Brunnen angelegt, im Franciscäischen Kataster von 1819 kann man dies gut nachvollziehen. 

Quelle: Gaubmann/Parkpflegewerk